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Wir trauern um Diethard Seemann

04. August 2006
Wir trauern um Diethard Seemann

Diethard Seemann traf schon früh auf die HUMANISTISCHE UNION. Während des Studiums in Mannheim kam er zur HU-Studentenunion (HSU), trat 1968 dem Ortsverband Mannheim/ Ludwigshafen bei und war dort lange Jahre Vorstandsmitglied. Die Delegiertenkonferenz in Mannheim hat ihn 1973 in den Bundesvorstand gewählt. Sein Engagement für die Emanzipation des Menschen brachte ihn beruflich zur Erwachsenenbildung und er begann seine Tätigkeit in der Volkshochschule Heilbronn. Dort hat er auch den HU-Ortsverband Heilbronn mitgegründet.

1991 wurde Diethard Seemann Volkshochschschulleiter in München/Neubiberg und gehörte ab 1995 zum Ortsvorstand der HU München. Hier war er aktiv bis zu seinem frühen Tod.

Vielfältig waren die HU-Themen, an denen Diethard Seemann interessiert war und an denen er in der HU mitgearbeitet hat. Schon frühzeitig hat er z.b. mit dem Artikel „Unterwegs zur Daten-Diktatur“ auf die Gefahren des Datenmissbrauchs aufmerksam gemacht (Mitteilungen 67/1974) und sich im Münchener Arbeitskreis „Gläserner Mensch“ engagiert.

Die HU hat nicht nur von seiner Leidenschaft für philosophische Themen und ethische Fragen profitiert, sondern auch von seinem „handwerklichen“ Erfahrungsschatz aus der Erwachsenenbildung. Gerne und souverän hat er besonders knifflige Tagungen und Veranstaltung moderiert, erinnert sei an  „200 Jahre Säkularisation“ und „Das Kreuz mit dem Kopftuch“. Durch seine kontaktfreudige und offene Art hat er viele Türen geöffnet.
Diethard Seemann hat immer darauf geachtet, dass neben der Konzentration auf die fachlichen Aufgaben Raum für Kulturelles und Feste geblieben ist und so die Zusammenarbeit im Vorstand und mit der Mitgliedschaft bereichert.

Ab 2005 konnte man Diethard Seemann regelmäßig bei Radio LORA München zu HU-Themen hören. Zuletzt noch – schon schwer krank – am 19. Juli, als er mit dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon über dessen neustes Buch „Manifest des evolutionären Humanismus“ und den darin enthaltenen „10 Angebote einer Ethik ohne Religion“ sprach. Diethard Seemann war von diesem Manifest fasziniert, es entspracht genau seinem Denken.
Beunruhigend nur fand er die wieder zunehmende Betonung des Religiösen in der Öffentlichkeit und gleichzeitig das Zurückdrängen aufklärerischer Positionen.  Damit hat Diethard Seemann uns eine Aufgabe hinterlassen, die die HUMANISTISCHE UNION zwar schon immer im Blick hatte, aber dennoch wieder verstärkt in Angriff nehmen muss.

Er hinterlässt eine große Lücke, wir werden ihn sehr vermissen.

HUMANISTISCHE UNION e.V.
Regionalverband München-Südbayern

Für den Vorstand: Wolfgang Killinger

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