HU macht Radio: Säkularer Staat und religiöse Werte

HU macht Radio: Säkularer Staat und religiöse WerteDas Publikum

Das Publikum

Wir bringen Ausschnitte aus den Referaten der gleichnamigen Tagung, die die Humanistische Union e.V. München-Südbayern in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung e.V.  am 29.11.08 im Gasteig München veranstaltet hat:

  • „Leitkultur Humanismus und Aufklärung – Wie christlich sind unsere Werte?“ 
    Dr. Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung)
  • „Werte, Religion und Toleranz im säkularen Staat. Mit kritischen Anmerkungen zum „Böckenförde-Diktum“.
    Prof. Dr. Hartmut Kreß, (Uni Bonn, Evang.-Theol. Fakultät, Abt. Sozialethik )
  • „Bekenntnisneutrale Wertevermittlung an Schulen“.
    Werner Fuß (Fachverband Ethik)

In verschiedenen Zusammenhängen werden von wertkonservativen Kreisen, vor allem von den Kirchen, Thesen verfochten, die einer Zementierung historisch bedingter Privilegien der beiden christlichen Kirchen und dem Monopolanspruch auf gesellschaftliche Werte gleichkommen würden.
Solche Thesen lauten z.B.:

  • Die abendländische Gesellschaft fußt allein auf christlichen Grundwerten,
  • Ohne Religion kann es keinen Wertekonsens geben,
  • Ein weltanschaulich neutraler Staat darf selbst keinen Werteunterricht erteilen.

Eine andere These hat ähnlich große Verbreitung gefunden:  “Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.” Sie stammt vom ehemaligen Verfassungsrechtler Böckenförde. Diese Behauptung, die auch als „Böckenförde-Diktum“ bekannt ist, dient heute zur Begründung von Partnerschaften zwischen Staat und Kirchen, sei es bei der Erziehung, bei der Gesetzgebung und nicht zuletzt bei der Alimentierung der Religionsgesellschaften.

Während der Tagung wurden diese Thesen aus humanistischer und verfassungsrechtlicher Sicht kritisch überprüft. Und es wurde gezeigt, wie anhand von religionsneutralen und universellen Prinzipien ein Wertekonsens, also eine Ethik für alle, erreicht und vermittelt werden kann.

Radio LORA München kann empfangen werden Montag bis Freitag, 17 bis 24 Uhr auf UKW 92.4 MHz. Im Kabel wird LORA  in nahezu ganz Oberbayern gesendet, in München auf 96,75 MHz. Radio LORA kann auch als live stream gehört werden unter http://live.lora924.de:8000/

Sie können die Aufzeichnung der Sendung in Radio LORA München 92,4 vom 21.1.09 hier nachhören (52 Minuten):

Ein Mitschnitt der Sendung kann auf CD zum Preis von 5,- € incl. Porto von uns bezogen werden. Senden Sie dazu bitte eine e-mail mit Ihrer Postanschrift an unsere Kontaktadresse und überweisen Sie uns die Kosten.

In 2-monatigem Abstand, alternierend mit dem Bund für Geistesfreiheit, jeweils am 3. Mittwoch des ungeraden Monats von 20 – 21 Uhr, folgen weitere Sendungen der HU.

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