Begrüßung

28.09.2016

copyright Humanistische Union

 

Sehr geehrte Herr Raubal, sehr geehrter Herr Runte,
liebe ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger, liebe Mitglieder der HU, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ich möchte diesen Abend mit einer kleinen Geschichte beginnen.

Es waren einmal eine mächtige Frau und einige Männer, die hatten die Idee, zu einem sommerlichen Kurzurlaub zusammenzukommen, um über die Geschicke der Welt zu beraten und zu beschließen, was mit dieser Welt in den nächsten Jahren geschehen sollte. Da sie ungestört sein wollten, versammelten sie sich in einem erst vor wenigen Jahren nach einem großen Brand neu aufgebauten Palast in den bayerischen Bergen.
Nun wollten aber auch einige ganz gewöhnliche Menschen zu den Geschicken der Welt Stellung nehmen. Diese waren aber nicht willkommen und die meisten hätten sich eh die teuren Zimmer in dem Palast gar nicht leisten können.
Da erbarmte sich ein ganz normaler Bürger, der eine Wiese an der Loisach sein eigen nannte, und ließ die nicht so begüterten Leute dort nachts in Zelten schlafen, so dass sie tagsüber ihre Meinung zu den Geschicken der Welt deutlich machen konnten.
Einigen lokalen Bedenkenträgern gefiel dies allerdings gar nicht. Da sie sich für die Sicherheit verantwortlich fühlten, wollten sie bei der damaligen aktuellen Schlechtwetterlage – manche fürchteten gar ein Jahrhunderthochwasser – in ihrer grenzenlosen Fürsorge nicht riskieren, dass der für seine Tücke bekannte Fluss Loisach eventuell über die Ufer treten und Zelte und Bewohner hinwegschwemmen würde . . . und so verboten sie dieses gefährliche Zeltlager.

Sie hatten aber verschiedene Dinge übersehen:
1. War die Hochwassergefahr doch nicht ganz so gravierend wie die Bedenkenträger behauptet hatten,
2. Gab es Gesetze, die es durchaus auch Menschen mit abweichenden Meinungen erlaubten, sich zu äußern,
3. Gab es auch in Bayern Gerichte, die diese Gesetze kannten und anwandten.
Und so kam es, dass die Leute doch noch ihre Zelte aufbauen und ihren Protest gegen die Veranstaltung der Mächtigen vorbringen konnten.

Damit die Demokratie aber nicht gleich mit voller Wucht zuschlage, wurde der Protest nur in größerer Entfernung zur Veranstaltung erlaubt und von den Mächtigen vielleicht gar nicht wahrgenommen. So waren diese schließlich doch wieder unter sich, und die Presse konnte über den mehr oder weniger fachgerechten Verzehr der „white sausages“ durch die Prominenten berichten.

Die Hintergründe für die diesjährige Verleihung des Preises an Bernhard Raubal wird York Runte in seiner Laudatio für den Preisträger darstellen. Er hat den Verlauf der Ereignisse um seine Person engagiert begleitet.

Ich danke Ihnen fürs Zuhören und darf nun York Runte das Mikrofon übergeben.

Dr. Hansjörg Siebels-Horst, HUMANISTISCHE UNION MÜNCHEN-SÜDBAYERN

 

Einladung und Programm
Ankündigung und Begründung
Laudatio auf Bernhard Anton Raubal

Festakt

nach oben