HU macht Radio: Von der schönen neuen Passwelt und dem gläsernen Patienten

Ab dem 18. Mai bringt die HU Mch-Südbayern in Radio LORA Beiträge zu aktuellen Themen aus ihrer Sicht und mit ihren Forderungen.

Das Thema am 16. November 2005 20 Uhr ist
Von der schönen neuen Passwelt und dem gläsernen Patienten

Seit dem 1. November bekommt der Bürger einen neuen Reisepass. Er kostet 59 Euro, doppelt so viel wie der alte. Dafür bekommt der Bürger durch in einem Chip gespeicherte biometrische Merkmale laut Otto Schily mehr Sicherheit beim Reisen. Bürgerrechtsorganisationen wie die HU und die Datenschutzbeauftragten bezweifelnd dies und bezeichnen die gewählten Verfahren als riskant.

Ein weiteres riskanteres System – die elektronische Gesundheitskarte – auch mit Chip, ist in Entwicklung und soll im nächsten Jahr eingeführt werden. Sie wird die Krankenversicherungskarte ersetzen. Der Chip kann aber wesentlich mehr Daten speichern und soll ein elektronisches Rezept, Notfall-Daten, eine Liste der verordneten Medikamente und einen Arztbrief aufnehmen können und schließlich einen Zugriff auf Patientenakten gestatten. Nur der Patient entscheidet über die Offenbarung seiner Daten.
Aber wird er dem Druck der Kassen, Versicherungen und Pharmaindustrie standhalten? Und wird auch der Gesetzgeber standhaft bleiben und das System nicht diesen Unternehmen öffnen?

Zu diesen Fragen werden Wolfgang Killinger und Diethard Seemann (HU München-Südbayern) mit dem obersten Datenschützer aus Schleswig-Holstein, Herrn Dr. Thilo Weichert sprechen. Er ist Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Schleswig-Holstein und leitet das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein.

„Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustande wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustande kommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.“

aus den „Flüchtlingsgesprächen“ von Berthold Brecht

 

Sie können die Aufzeichnung der Sendung in Radio LORA München 92,4 vom 16. 11. 2005 hier nachhören (39 Minuten):

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In 2-monatigem Abstand, alternierend mit dem Bund für Geistesfreiheit, jeweils am 3. Mittwoch des Monats von 20 – 21 Uhr, folgen weitere Sendungen.

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