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Humanis­ti­sche Union weist Verdäch­ti­gungen zurück (1)

02. August 2005

Erklärung zu dem Artikel der Süddeutschen Zeitung „Die dunkle Seite der ehrbaren Humanisten – ……“  in der Ausgabe vom 2. 8. 05

Der Redakteur Jan Bielicki entrüstet sich in seinem Artikel über die HU-München-Südbayern, die in ihrer Presseerklärung  vom 27.06.05 u.a. die „verleumderische Medienkampagne“ im Fall des Lehrers G. beklagt hat. Nach unserer Meinung trägt Bielicki nun genau zur ihrer Fortsetzung bei. In teilweise suggestiv-polemischem Stil (der normalerweise in der SZ nicht zu finden ist) werden Halbwahrheiten aufgebläht und Dinge aneinander gereiht, die nichts miteinander und nichts mit dem Vorwurf der „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“ zu tun haben.

Beispiele: 

  • Richtig ist, dass Anwalt F. schon einzelne Pädophile verteidigt hat. Die machen aber weniger als ein Prozent seiner Mandantschaft aus. Bielicki macht daraus „Anwalt der Pädophilen“. Wo sind die „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“? Im übrigen ist es das gute Recht des Anwalts und seine Pflicht, auch pädophile Angeklagte zu verteidigen. In unserem Rechtsstaat haben sie – wie andere – einen Anspruch auf jeden rechtlichen Beistand.
  • Richtig ist, dass der Vorsitzende des Bildungswerks der HU-Bayern Psychologe in München ist. Was hat aber Bielickis Erwähnung „weil er, wie das Verwaltungsgericht feststellte, Sadomacho-Sex für persönlichkeitsfördernd gehalten habe“ mit „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“ zu tun? Abgesehen davon hat Bielicki unterlassen zu berichten, dass alle die von ihm erwähnten Vorwürfe letztendlich gerichtlich widerlegt worden sind und der Münchner Psychologe voll rehabilitiert ist. Was hat die Tatsache, dass er Ansprechpartner des HU-Arbeitskreises Psychiatrie ist, mit „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“ zu tun?
  • Richtig ist, dass der Lehrer G. in diesem Jahr Vorträge für das Bildungswerk gehalten hat. Aber was haben die Themen „Krokodil meines Herzens – Briefwechsel Anton Tchechow – Olga Knipper-Tchechowa“ bzw. „Bücherverbrennung und Zensur nach 1945“ mit „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“ zu tun?
  • Richtig ist, dass Anwalt F. einen Vortrag für das Bildungswerk halten wollte, der dann wegen Raum-Problemen ausfallen musste. Was hat das Thema „Behördliche u. gerichtliche Interventionen bei dem Verdacht sexuellen Kindesmissbrauchs in Familienverfahren“ mit „starken Verbindungen zur Pädophilen-Szene“ zu tun?

Seine Polemik treibt Bielicki auf die Spitze mit der Kollage der zwei Bilder von einem Schattenbild eines angedeuteten pädophilen Verhältnisses und dem Briefkopf der HU mit der Liste der Vorstands- und Beiratsmitglieder. Das spricht für sich!

Eines der Tätigkeitsfelder der HU war und ist seit ihrer Gründung die Reform des Strafrechts und des Sexualstrafrechts. Daraus ergab sich gelegentlich eine punktuelle Zusammenarbeit auch mit der AHS, in deren Reihen maßgebliche deutsche Kriminologen, z.B. der Leiter des Instituts für Kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg und hohe Ministerialbeamte vertreten sind. Da diese Zusammenarbeit sich als problematisch erwies, hat sich die HU – wie Bielicki weiß – längst von der AHS distanziert und die Zusammenarbeit aufgekündigt. Im übrigen hat es die HU immer als Kernpunkt ihrer Tätigkeit und als ihre Stärke angesehen, von Niemandem abhängig zu sein und auch Randgruppen und Minderheiten helfend zur Verfügung zu stehen.

Humanistische Union e.V.
Regionalverband München-Südbayern
Wolfgang Killinger, Sprecher

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