Afghanistan nach dem Abzug der NATO - Ende oder Wende eines Albtraums?
Vortrag und Diskussion von/mit Dr. Reinhard Erös
Am Dienstag, den 18. März 2014, 19 Uhr
EineWeltHaus, Raum E01, München, Schwanthalerstr. 80 RGB
Nur wenige Deutsche sind mit den wirklichen Verhältnissen im Land so vertraut und kennen das Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan so gut wie Dr. Reinhard Erös.
Die deutsche Afghanistan-Politik seit 2002 folgt den Prioritäten: Bündnistreue und Stabilität der Nato, Erhalt und Ausbau der transatlantischen Freundschaft, parteiübergreifende Zustimmung, innen- und gesellschaftspolitischer Minimalschaden, geringstmögliche eigene Verluste, bezahlbare Kosten …. und ganz am Ende: Verbesserung der Sicherheit und Lebensbedingungen in Afghanistan. Daher ist es kein Wunder, dass sich Letztere seit dem Sturz der Taliban nicht verbessert haben
Die Versprechungen eines vollständigen Abzugs hält Erös für ein innenpolitisches Wahlversprechen, das nicht wörtlich zu verstehen ist. Denn für die USA ist die geostrategische Lage des Landes zu wichtig. Die US-Truppen ziehen nicht ab, sie ziehen Truppenteile zurück. Drohnen, Spezialtruppen, ausländische Sicherheitsfirmen werden bleiben.
Die Kampftaktiken der Aufständischen werden sich weiterhin wandeln. Ihre hohe Akzeptanz bei der paschtunischen Bevölkerung ist zwar gesunken. Der Partisanenkrieg wird sich allerdings noch Jahre hinziehen. Die Aufständischen werden sich in ihrem Vorgehen den sich jeweils ändernden Taktiken der ISAF weiterhin geschickt anpassen,
Erös und seine Familie setzen auf Bildung statt Fundamentalismus!
Schon 1986, während der sowjetischen Besatzung des Landes, hat er sich für 4 Jahre von der Bundeswehr unbezahlt beurlauben lassen, um den Menschen in Afghanistan als Arzt zu helfen. 1998, noch während des Taliban–Regimes, gründete Erös mit Frau Annette und den fünf Kindern die Familien-Initiative „Kinderhilfe Afghanistan“ und kehrte nach Afghanistan zurück. Ausschließlich mit privaten Spenden baut Erös seit dem 11. September 2001 30 moderne Friedens-Schulen als Kontrapunkt zu den primitiven Koran-Schulen der Islamisten, Mutter-Kind-Kliniken, Waisenhäuser, Berufsschulen/Zukunftswerkstätten und Computer-Schulen in den besonders gefährdeten und gefährlichen Ostprovinzen, weit außerhalb von Kabul, die allesamt realistische Perspektiven für eine friedliche Zukunft des Landes am Hindukush bieten.
Seine Bücher
Tee mit dem Teufel – als Militärarzt in Afghanistan“, 2002, und
„Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen – eine deutsche Familie kämpft für Afghanistan“ , 2008, – erschienen bei Hoffmann&Campe, Hamburg, – gehören zu den erfolgreichsten Sachbüchern in der Thematik Afghanistan.
Für ihr Afghanistan-Engagement wurden Annette und Reinhard Erös u.a. mit dem „Bundesverdienstkreuz Erster Klasse“, dem „Marion-Gräfin-Dönhoff-Preis“ dem „Europäischen Sozialpreis“, dem „Familienpreis der katholischen Kirche Bayern“ und dem „Thomas-Dehler-Preis“ ausgezeichnet.
Statt eines Eintritts bitten wir im Anschluss an den Vortrag um eine Spende für die „Kinderhilfe Afghanistan“. Ihre Spende erreicht ohne einen Cent Abzug die Mädchen und Mütter in Afghanistan.
Jede SpenderIn erhält automatisch eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt durch die Trutz Erös-Kinderstiftung.
Spendenkonto:
KINDERHILFE AFGHANISTAN
Liga Bank Regensburg
BIC: GENODEF1M05
DE 08 750 903 000 001 325 000
Die Position der Humanistischen Union zum Krieg in Afghanistan wurde zuletzt in dem Memorandum vom 25.1.2012 veröffentlicht:
Über zehn Jahre Krieg in Afghanistan – Humanistische Union fordert Einstieg in den Ausstieg