"Darwins Kosmos - Sinnvolles Leben in einer sinnlosen Welt" Lesung mit Prof. Franz Wuketits
Veranstalter: Humanistische Union München-Südbayern und Bund für Geistesfreiheit München mit freundlicher Unterstützung der Giordano Bruno Stiftung
Moderation: Prof. Tim Hering.
Unkostenbeitrag: 6,- €, Hochschulangehörige haben freien Zutritt.
Was läßt sich auf die „Sinnfrage“ antworten, wenn der Lauf der Welt von Anpassungserfolg und Zufall bestimmt wird? Nach einer knappen Darstellung der Darwinschen Evolutionstheorie zeigt Franz Wuketits zunächst, daß der Evolution selbst kein Sinn innewohnt, daß sie nicht zielgerichtet verläuft. Trotzdem bedeutet das nicht, daß es in Darwins Kosmos unmöglich wäre, sich und seinem Leben einen Sinn zu geben.
Dies ist dann freilich kein „höherer Sinn“, sondern ein selbstbestimmter: Wuketits plädiert für einen moralischen Individualismus. Moralische Individualisten benötigen den Rückgriff auf eine „höhere Ordnung“ nicht.
In seinem Buch weist Wuketits darauf hin, daß die Kirche noch in den 1970er Jahren die Evolution des Menschen akzeptiert hatte. Doch in den letzten Jahren breiten sich fundamentalistische Auffassungen aus – bis hin zur ehemaligen hessischen Kultusministerin Karin Wolff, die im Biologieunterricht die Schöpfungsgeschichte als Alternative zur Evolution verbreiten lassen wollte!
Franz M. Wuketits, geboren 1955, lehrt seit 1979 an der Universität Wien Wissenschaftstheorie mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Aufklärung und Kritik“, Vorstandsmitglied des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg (Niederösterreich), Mitglied in Wissenschaftlichen Beiräten verschiedener Zeitschriften und Institutionen, u.a. der Giordano Bruno Stiftung. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter über dreißig Bücher.
Den Lesern der Süddeutschen Zeitung ist Franz M. Wuketits durch seine Position zum Freien Willen bekannt geworden.